***Kain's Welt-der ganz normale Wahnsinn*** - Böhse Onkelz
Die
Geschichte von
Andreas
„Trimmi“ Trimborn,
dem
besten Freund der Onkelz
16.Juni
1990
An
einem Abend traf Kevin in der Kneipe "Speak Easy" Andreas Trimborn. Dieser Typ
war der
witzigste Mensch,
dem Kevin je begegnet war. 19 Jahre alt, langhaarig und gut gelaunt.
Seine Freunde, von
dennen er unzählige zu haben schien, nannten ihn entweder Andy
oder Trimmi. Er
arbeitete als Geselle bei "Elektro-Fuchs" und sogar sein Chef und seine
Kollegen liebten
ihn. Trimmi war so unbeschreiblich komisch, daß Kevin ihn gern haben
mußte. Wenn Trimmi
loslegte, dann liespelte er irgendwas total Trockenes in tiefstem
hessisch daher und
war dabei so liebenswürdig und freundlich, daß er grundsätzlich
eine kleine Gruppe
von Lachern und Fans um sich herum stehen hatte. Als Trimmi schließlich
auf Stephan und
Gonzo traf, waren sie schon vorgewarnt gewesen. Kevin hatte ihnen mehr als
einmal von Trimmi
erzählt. Die persönliche Begegnung übertraf ihre Erwartungen
jedoch bei weitem.
Stundenlang hatten sie nach einem W.A.S.P. Konzert mit Trimmi im Park auf
einer Bank gesessen,
Bier getrunken und sich vor lachen fast übergeben. Trimmi war einer von
den Menschen, die
man sofort ins Herz schloß. Immer machte er einen guten Witz und immer
konnte er eine
schlechte Stimmung in eine gute verwandeln. Manchmal brauchte er gar nichts zu
sagen, dann reichte
es, wenn man ihn anschaute um gut drauf zu sein. Trimmi wurde schnell zum
Besten Freund der
Böhsen Onkelz, und war ab 1986 Kevins ständiger Begleiter.
Am 16.Juni 1990
bestellten Trimmi, Auge und Kevin sich ein Taxi und ließen sich nach
Sachsenhausen ins
"Speak Easy" fahren. PE´s Geburtstag war um 24 Uhr schon vorbei. Im
Speak Easy konnte im
Moment sowieso niemand daran denken, weil Trimmi schon wieder im
offenen Hemd
dastand, bereit den ganzen Laden einzuladen. Das tat er oft, wenn er etwas
Geld in der Tasche
hatte, und gut gelaunt war. An diesem Abend war er besonders guter
laune. Zwischen all
dem Gejohle, dem Gesaufe und Geschiebe musste Trimmi irgendwann auf
die Toilette. Auf
dem Klo traf er Auge, vollbärtig und angetrunken. Nebeneinander
standen sie vor der
Rinne und lachten über Witze, die sie sich kurz zuvor an der
Theke erzählt
hatten. Aus einer der Toilettenkabinen kamen Geräusche, die sich
verdächtig danach
anhörten, als wenn sich dort zwei Typen gerade eine Nase Koka
reinzeiehen würden.
Auge war als erster mit dem Pinkeln fertig und verließ auch
als erster das Klo.
Nicht ohne sich auf halben Wege zur Bar noch einmal umzudrehen.
Durch die offene
Toilettentür mußte er eine Szene beobachten, die so kurz und
so irreal war, daß
die ganze Welt um ihn herum zu gefrieren schien. Alles was sich
zwischen Auge und
dieser Szene befand, erstarrte in der Bewegung. Die zwei Typen, die aus
dem Klo gekommen
waren, hatten Trimmi in ihrer Mitte stehen. Trimmi, mit einem Bierglas
in der Hand, sah
aus, als wenn er dringend Hilfe benötigte. Die Situation schrie
nach einem Eingriff,
aber Auge konnte sich nicht bewegen. Einer der zwei Männer hatte
ein Messer in der
Hand, und stach es Trimmi in die Brust. Einfach so.
Trimmi stürzte
daraufhin panisch aus der Toilette, durch den Flur und genau in Auges
Arme. Er stammelte
etwas davon, daß er gestochen worden war, und er schrie Auge an,
das er etwas
unternehmen sollte. Dann riß er sich los, und flog auf Kevin zu, der
ungläubig auf
Trimmis blutende Brust starrte und dann nach Auge schielte. Auge hatte
sich wieder
gefangen, und brach krachend durch die Klotür.
Der Täter, der nicht
größer war, als er selber und auf den ersten Blick
absolut ungefährlich
aussah, stach sofort mit seinem Messer auf Auge ein. Auge hatte
ein paar Schwinger
landen können, blutete aber stark aus mehreren Wunden.Keine 5 Sekunden
später lag Auge auf
dem Boden, und fürchtete um sein Leben. Kevin hockte draußen
auf der Straße und
hielt den schwer blutenden Trimmi in seinen Armen.
Trimmi war
kreidebleich und keuchte. Die nackte Panik sprach aus seinen Augen. Mit einer
Hand
hielt er Kevins
kragen fest, die andere hielt er auf die Wunde gepreßt.
Sprechen konnten sie
beide nicht.
Auge wehrte sich mit
Händen und Füßen, während der Typ mit dem Messer
immernoch auf Auge
einhackte. Stefan Winter, das Tier, das damals Kevin fast Totgeschlagen
hatte, war mit dem
Garderobenständer in die Herrentoiletten eingefallen und schlug nun
den Messerstecher
damit nieder. Gott im Himmel, wie haben Winter und Auge diese zwei Typen
zusammengetreten.
Dem einen hatten sie ein Ohr abgeschlagen, das später wieder
angenäht werden
mußte. Im Notarztwagen vor dem Speak Easy sah Auge seinen Freund
Trimmi liegen,
dessen Körper sich unter den Stromstößen des Elektroschockgerätes
noch einmal
aufbäumte und dann rührungslos liegenblieb. Trimmi,
zu diesem Zeitpunkt
23 Jahre alt, war schon nach drei Minuten, noch bevor
der Krankenwagen
eingebogen war, in Kevins Armen verblutet.
Der Tod verließ die
Szene gegen 00:40 Uhr kopfnickend.
Ich
hoffe spätestens jetzt versteht ihr Lieder wie „nur die Besten sterben jung“