***Kain's Welt-der ganz normale Wahnsinn*** - Mein Buch

 Im Moment beschäftige ich mich, wenn ich Zeit und Lust habe, damit ein Buch zu schreiben. Ein Buch über ein Einzelschicksal in einer großen Angelegenheit, einer Angelegenheit die die Welt verändern kann und wird! Eine Angelegenheit zwischen Menschen und Vampiren. In der Hauptrolle ist ein relativ unerfahrener Mann, der seine Familie verliert und als Vampir beschließt Rache zu nehmen, bis er erfährt dass er zu größerem bestimmt ist. Bestimmt dazu, das Gleichgewicht zwischen Vampiren und ihren Jägern zu wahren. In diesem Buch handelt es sich nicht um "den klassischen Helden", der unter wehenden Fahnen auf einem hohen Ross gen Sonnenuntergang reitet. Der hier beschriebene Held hat "menschliche" Fehler, ist ein blutrünstiger Vampir und probiert trotz mangelnder Moral und nicht vorhandenem Anstand einmal in seinem Leben das Richtige zu tun. Ob es gelingt? Man wird es sehen, ich plane ein Trilogie.

Hier habt ihr erste Eindrücke:

Das Geständnis (1)

 

 

Manhatten 2005:

„Ich war nie ein guter Mensch gewesen. Habe gerne mal über den Durst getrunken, zu Hause meine Frau verprügelt und auch gerne mal die ein oder andere Schlägerei angezettelt. Ich habe nicht um das gebettelt was ich bin, doch nun bin ich es. Ob ich es rückgängig machen würde? Nein.“ Bei diesem Satz wich sie zurück. Ich sah die Angst in ihren Augen. Ihre dünnen Finger verkrampften sich in der Bettdecke. Sie war geschockt. Ein wenig tat sie mir leid, wie sie da saß bleich im Gesicht, ihr sonst so gepflegtes braunes Haar hing ihr zerzaust im Gesicht. Darunter erkannte ich den Schrecken und gleichzeitig den Schmerz. Ich hoffte auf ein kleines lächeln….sie lächelte sonst so süß. Mit ihren glänzend weißen Zähnen. Doch ihr war nicht zum Lächeln. Ich hatte es vertrieben. Wenn ich etwas wirklich gut konnte, dann war es Lächeln vertreiben. Es hatte mich noch nie geschert ob die Menschen nicht mehr lachten nachdem ich sie gebissen hatte, doch bei Sophie war das anders. Ihr zierlicher Körper regte sich nicht, einzig und allein ihre schönen Brüste hoben und senkten sich bei ihrem Atem. Ihre Augen waren weit aufgerissen doch blinzelten nicht, ihr Haar wollte meinen Blicken nicht weichen, es hing ihr immer noch im Gesicht. Wie ein Vorhang der nach der Theatervorstellung das wahre Ich der Schauspieler vor den Zuschauern schützt. Ich stand auf und schloss das Fenster, ihr war sicher kalt. Das Fenster quietschte so sehr, dass es mich wunderte dass es nicht in meiner Hand zerbrach. Es war keine schöne Wohnung in der Sophie wohnte aber es war das Beste was sie sich von ihrem mickrigen Kellnerinnengehalt leisten konnte. Vier Zimmer, eine Küche mit Gasherd und Kühlschrank, eine dreckige Spüle und einem Geschirrschrank. Der Geschirrschrank dürfte leer sein, ihre wenigen Teller die sie hatte lagen ungespült in der Spüle.  

Untypisch für Sophie. Dann das Wohnzimmer, oder als was man sonst die 11m² bezeichnen soll in denen ein Schwarz/Weiß-Fernseher, eine Couch aus der schon wenige Federn rausragten als wäre sie vom Müll. Nicht zu vergessen das Bild von Mirò das etwas schief an der Wand hing…es war ein Original. Eines der vielen Geschenke die ich ihr bisher gemacht hatte. Das Badezimmer ist eigentlich nicht erwähnenswert….eine versiffte Dusche eine Toilette und ein Waschbecken, das war’s. Und dann eben noch das besagte Schlafzimmer in dem ich stand. Die graugrüne Tapete schien mich zu erdrücken, sie hatte kein Muster, nichts auffälliges, einfach nur graugrün, einfach trist. Doch das war nicht was mich störte.

Es war diese Kälte die Sophie in den Raum warf. Sofern es Kälte war, ich kenne das Gefühl kaum noch. Das letzte Mal dass ich Kälte spürte ist über 170 Jahre her. Draußen war es dunkel, ich vernahm die Sirenen der Polizei und schaute unweigerlich auf die Uhr. Halb Drei. Ich hatte also noch genug Zeit mich mit Sophie auseinanderzusetzen, sofern sie dazu in der Lage war. Sie schien sich von dem Schock zu lösen. Der Griff ihrer Hand an die Bettdecke ließ nach, sie lockerte ihn langsam um ihn dann wieder fest anzuziehen als ich mich ihr näherte. Ich wich zurück. Sie vertraute mir nicht mehr. Wie auch? Wir kannten uns nun schon Vier Monate und erst jetzt sagte ich ihr die Wahrheit über mich. Sophie schaute zu mir auf und strich sich das Haar zur Seite. Die Tränen in ihren Augen spiegelten das Mondlicht wieder. Sie starrte mich an. „Du…du bist ein…“, sie schloss die Augen und holte Luft. Tränen rannen wie an einer Fensterscheibe ihre Wangen hinunter. Wäre ich ein Mensch würde ich jetzt sicher auch weinen, doch ich musste mich auf einen Klos im Hals beschränken. Sie fuhr fort. „…ein Vampir?“ Ich nickte leicht, setzte mich neben sie und nahm sie in den Arm. Sie fing an zu schluchzen. Ich hatte Hunger! Die graugrüne Tapete interessierte mich nicht mehr. Ich verspürte plötzlich dieses Hungergefühl, es war noch recht leicht, doch sehr penetrant. Mein Blick wanderte unweigerlich nach links auf Sophies Nacken. Sie weinte noch immer in meine linke Schulter. Ich riss meinen Blick los und übte mich in Selbstbeherrschung.

 Sophie nahm ihren Kopf von meiner Schulter und schaute mich mit verweinten Augen an. „Wie, Jonathan?“ schluchzte sie und wischte sich gleichzeitig die Tränen aus den Augen. „Das ist eine lange Geschichte…“ entgegnete ich. „Macht nichts, ich habe Zeit“. Ich setzte mich auf einen Stuhl, direkt vor Sophie schaute ihr tief in ihre wieder klaren grünen Augen und sagte: „Dass was ich dir jetzt erzählen werde ist eine wahre Geschichte. Ich möchte dass du die für dich behältst. Je mehr Personen diese Geschichte hören, desto mehr bist du in Gefahr.“ Sophie nickte, also begann ich zu erzählen…

 

 

Der Kuss

 

 

Nordengland 1832:

Es war ein schöner Sonntag. Nachmittags ging ich mit meinen Söhnen Thomas und Norman an den See fischen. Es war nahezu windstill, den ganzen Tag über. Sehr untypisch für England, doch wir genossen es. Wir saßen einfach so da und schauten auf die Weiten des Sees. Unsere Ausbeute an Fischen war sehr mager, aber das störte uns nicht. Es ging uns gut, das war alles was zählte. Wir warteten bis die Sonne unterging bis wir den Heimweg antraten. Hätte ich gewusst dass es mein letzter Sonnenuntergang sein sollte hätte ich ihn genossen, ihn und die Anwesenheit meiner beiden Söhne. Ich hatte ihnen nie gesagt dass ich sie liebte. Eher hatte ich sie geschlagen, oder hatte sie einfach nur missachtet. Ich war ein schlechter Vater und Ehemann, so viel stand fest. Doch ich wollte es wieder gutmachen. War weggekommen vom Suff und vom Spiel, hatte ein neues Leben beginnen wollen, was ich auch schaffte….allerdings völlig anders als ich mir das vorgestellt hatte. Als wir so die Straße entlang schlenderten mit unseren Angelrouten in der einen Hand und den Korb mit den Fischen in der anderen war es schon dunkel. Nur noch der Mond und die Sterne schienen mit großer Leuchtkraft auf sich aufmerksam machen zu wollen.

Es war eine schöne Nacht. Aus der ferne hörten wir eine Kutsche über das Kopfsteinpflaster fahren. Es war laut, aber dennoch ein schönes Geräusch. Thomas und Norman gingen rechts von mir am Straßenrand. Thomas, mit 9 Jahren 2 Jahre älter als sein Bruder trug ihren Korb mit den Fischen. Man sah ihnen an dass sie stolz waren. Ich freute mich für sie, was eines der ersten male seit 3 oder 4 Jahren war dass ich mich für sie freute oder dass sie überhaupt etwas für mich bedeuteten.  

 Das Klappern der Hufen auf den Steinen näherte sich unaufhörlich. Sie kam kurz vor uns zum stehen und erst da erkannte ich wessen Kutsche es war. Mein Atem stockte, ich wollte meinen Kindern zurufen sie sollen laufen, doch ich brachte keinen Ton heraus. Schweiß rann meine Stirn herunter. Ich hatte mit diesem Kapitel schon längst abgeschlossen, wie konnte ich ahnen dass sie mich finden würden? Mein Herz schlug immer schneller. Die Angelroute glitt mir aus der Hand und viel scheppernd zu Boden. Thomas schaute mich ängstlich an und stotterte: „Was…was ist denn los, Vater?“ Ich erwiderte seinen Blick mit Tränen in den Augen und flüsterte: „Nimm deinen Bruder und lauf nach Hause zu Mama! Dreh dich nicht um und mach dir um mich keine Gedanken! ...Lauf! Thomas nahm seinen Bruder an die Hand und rannte los als die Tür der Kutsche aufging und ein großer Mann ausstieg. Er war schwarz gekleidet, ein schwarzer Hut, schwarzes langes Haar, einen schwarzen Mantel mit einem weißen Rüschenhemd darunter. Die dunkle Hose wurde von einem Gürtel mit einer goldenen Schnalle gehalten. Die Schnalle war mit einem Totenkopf verziert. Seine harten Stiefel zerbröselten die Steine unter seinen Füßen wie Kreide. Er schob seinen Hut hoch und ich sah die Furcht einflößende Miene, eine Narbe zeichnete sein Gesicht. Sie ging schräg über das linke Auge. Sie war von einem der wenigen Männer die sich trauten sich zu wehren. Ich gehörte nicht zu solchen Männern. Er war Mitte-Ende Dreißig, und ein Bär von einem Mann. Er grinste mich an, kam langsam auf mich zu und sagte mit ruhiger Stimme: „William Preston, was ein Glück dass wir uns doch noch einmal treffen, nicht wahr?“ Ich hob ehrfürchtig meinen Hut. „Mister Fletcher“. In der Zwischenzeit war ein zweiter Mann aus der Kutsche gestiegen und hatte sich neben Frank Fletcher gestellt. Es war sein Bruder Liam.

Auch sehr Respekt einflößend aber nicht ganz so groß wie sein Bruder. Ich schauderte beim Anblick dieser beiden Gestalten. Sie konnten mir alles nehmen und alles geben. Sie hatten sehr viel Geld, und Geld bedeutet Macht. Sie konnten tun und lassen was sie wollten, für ein bisschen Geld interessierte dass die örtliche Polizei nicht mehr.  Mir lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Was sollte ich tun? Wegrennen? Sie würden mich kriegen. Gestehen dass ich das Geld nicht habe? Sie würden mich töten. Ich entschied mich vorerst für das Stehen bleiben und abwarten. Frank kam auf mich zu, zog seinen rechten Lederhandschuh aus und sagte dabei: „Wenn mich nicht alles täuscht haben sie noch gewisse Spielschulden zu begleichen, Mister Preston.“

„Ja…ja, ich weiß“, war das Einzige was ich herausbrachte. Er stand nun direkt vor mir. „Und? Haben Sie mein Geld?“ fuhr er fort. Ich senkte meinen Blick und schloss die Augen. Es brachte alles nichts, ich musste es ihm sagen. „N...Nein Mister Fletcher, ich habe Ihr Geld nicht.“, stotterte ich. Er beugte sich zu mir vor und hauchte mir ins Ohr. „Das ist schlecht, William. Sehr schlecht.“

„Vielleicht sollten wir seiner Familie einen Besuch abstatten, was meinst du Frank?“, hörte ich Liam sagen, er stand immer noch an der Kutsche. Ich war wie betäubt. Meine Frau, meine beiden Söhne…Nein, das konnte ich nicht zulassen, nicht jetzt. Was sollten sie ohne mich machen? Grade jetzt, wo alles anfing besser zu werden. Ich fiel auf die Knie und fing an zu weinen. „Bitte, habt Gnade mit mir! Lassen sie meine Familie daraus! Bitte…bitte…..bitte.“ Sagte ich immer leiser werdend, ich hörte mir schon selber zu, als ich das sagte. „Ich tue was sie von mit verlangen, aber nicht meine Familie!“

Frank beugte sich zu mir runter, ich kniete da, die Augen voller Tränen, den Mund offen vor seelischem Schmerz. „Ich hätte etwas womit sie anfangen könnten, Mister Preston.“, sagte er mit eiskalter Stimme. „Was?“, antwortete ich aufgeregt. „Was kann ich tun? Lassen sie mich alles wieder gutmachen!“

Ich verspürte einen stechenden Schmerz in meiner Brust als Frank Fletcher mit tiefer Stimme sagte: „Ich will sie hier nie wieder sehen.“ Dann drehte er sich um und ging zu seinem Bruder. Mein Blick wanderte langsam an meiner Brust runter, es steckte ein Messer in ihr. Meine Atemzüge wurden kürzer, ich begann nach Luft zu schnappen. Blut rann aus der Wunde wie Wasser aus einer Quelle. Ich probierte es heraus zu ziehen,

doch es gelang mir nicht, die Kräfte ließen nach, ich kippte zur Seite und sah nur noch wie die Kutsche davon fuhr. Mir wurde schwarz vor Augen. Ich kämpfte meinen letzten Kampf, als ich plötzlich ein Lachen vernahm …ein nicht allzu lautes, aber dennoch gut hörbares Lachen. Mit meinen letzten Atemzügen und meiner letzten Kraft öffnete ich meine Augen. Wenn ich nicht so starr vor Kälte wäre, wäre ich sicher zusammengezuckt. Über mir stand eine Gestalt, ich konnte sie nicht erkennen, mein Blick war verschwommen, es war alles nur sehr schemenhaft sichtbar. Es war offensichtlich ein Mann, er beugte sich vor. Blut lief aus meinem Mund auf die Pflastersteine und färbte sie rot. Ich hatte nur noch wenig Zeit. Der Mann stellte sich vor. „Hallo mein guter“, sagte er mit fröhlicher Stimme „Wie geht es dir?“. Ich schloss die Augen und brachte nur ein leises „Helfen sie mir….bitte.“ heraus. Der Mann fuhr fort. „Ich werde dich jetzt vor eine Wahl stellen, eine ziemlich simple, wenn du möchtest. Willst du weiterleben? Möchtest du diesen Bastarden diesen Schmerz heimzahlen den sie dir zugefügt haben? Sinnst du auf Rache?“ Meine Stimme versagte, aber ich nickte. Der Mann kniete nieder und schnitt sich die Pulsader am linken Handgelenk auf. Blut tropfte hinunter, immer schneller, bis es anfing zu laufen. Es floss in meinen offenen Mund. Und ich genoss es während ich immer noch regungslos auf der kalten Straße lag. „Gleich ist der Schmerz vorbei“ prophezeite der Mann, der wie sich später rausstellen sollte  Edwin hieß. Doch weit gefehlt.Ich bäumte mich auf und schrie. In meinem Körper tobte eine Schlacht. Ich schleuderte mich wieder zu Boden. Mein Schrei hallte noch immer durch die Nacht. Ich sah wie eine Eule aufgeschreckt davonflog. Der Schmerz ließ nicht nach, ich probierte aufzustehen, taumelte jedoch zurück und lehnte an einen Baum. Ich machte einen Schritt nach vorn als ich mich dazu in der Lage fühlte, doch brach sofort zusammen. Es half alles nichts. Ich musste meine Schmerzen abwarten. Zu diesem Zeitpunkt machte ich mir noch keine Gedanken was da überhaupt vor sich ging. Hätte ich nicht eigentlich schon tot sein müssen? Ich begriff erst später am Tag, dass ich nicht mehr wirklich am Leben war. [.....]

ich denke, dass ich jeden Monat etwas mehr posten werde...bis dahin!

(Eure Meinung ist mir wichtig, mailt mir eure Eindrücke! "kain@emst.de")

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